Die Wald- und Holzwirtschaft in NRW leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz 1, der sowohl durch den Klimaschutzplan NRW, den Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung und die Charta für Holz 2.0 anerkannt wird.
Die Nutzung von Holz ist dreifach klimafreundlich. Zum einen wird während des Wachstums eines Baums Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre in Form von Kohlenstoff im Holz gebunden und zum anderen durch die stoffliche Nutzung des Holzes langfristig der Atmosphäre entzogen. Zudem werden Emissionen eingespart, die bei der Herstellung deutlich energieintensiverer Baustoffe wie etwa Stahl und Beton entstehen, und so der CO2-Ausstoß reduziert (Substitutionseffekt). Laut Thünen-Institut 2 werden allein durch die Substitution jährlich bis zu 57 Millionen Tonnen CO2 in Deutschland eingespart.
Die Klimaschutzleistung des Holzbaus ist dementsprechend umso höher, je mehr Holz eingesetzt wird und hält solange vor, wie das Holzhaus steht. Selbst wenn es eines Tages wieder abgebaut wird, kann das Holz selbst nach dem sogenannten Kaskadennutzungsprinzip wiederaufbereitet und wiederverwendet oder aber energetisch genutzt werden.
Nachhaltiges Bauen mit Holz
Der Begriff der „Nachhaltigkeit“ geht historisch auf die deutsche Forstwirtschaft zurück. Es gilt, dass nur so viel Holz eingeschlagen werden darf, wie nachwächst. Nachhaltigkeit bedeutet also, vom Ertrag zu leben, ohne die Substanz anzutasten. Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen Nutzung und Regeneration der vorhandenen Ressourcen zu erreichen.
Ähnlich wie mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“, verhält es sich mit dem Thema „Nachhaltiges Bauen“. Nachhaltiges Bauen betrachtet den gesamten Lebenszyklus eines Hauses von der Planung über die verwendeten Materialien bis zum Abriss und darüber hinaus. Neben ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Dimensionen der Nachhaltigkeit sind beim nachhaltigen Bauen zusätzlich die technischen Eigenschaften, Planung und Ausführung sowie die Standortmerkmale qualitätsbestimmend.
Holz ist aus Sicht des nachhaltigen Bauens ein idealer Baustoff – besonders dank seiner ökologischen, ökonomischen und technischen Qualitäten. Ökobilanzen und Lebenszykluskosten fallen für Holzgebäude im Vergleich zu anderen Bauweisen meist positiv aus, da Holz zum einen Kohlenstoff speichert, zum anderen aber auch ein einfach zu bearbeitendes, regionales und nachhaltiges Material ist. Der Kohlenstoffspeicher im Holz selbst wird durch stoffliche und energetische Substitutionseffekte ergänzt. Das bedeutet, dass durch den Einsatz von Holz Emissionen vermieden werden, die bei der Herstellung und Nutzung alternativer Produkte (wie z.B. Stahl, Stein und Beton) entstanden wären.
Moderne Holzgebäude werden nach aktuellen technischen Standards, beispielsweise hinsichtlich des Schall- und Wärmeschutzes gebaut, überzeugen durch geringe Instandhaltungskosten und sind rückbau- und recyclingfähig. Darüber hinaus bieten Holzgebäude dank des natürlichen Materials einen hohen Wohnkomfort.
1 Studie „Beitrag des NRW Clusters ForstHolz zum Klimaschutz“ (2013) (https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn053695.pdf)
2 „Kyoto und der Wald“: Artikel im Thünen-Magazin „Wissenschaft erleben“ (2014/1) (https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn053695.pdf)