Exkursion Nordics: Bauen mit Holz für eine nachhaltige und moderne Stadtentwicklung

Bauentscheider aus Wohnungswirtschaft und Kommunen informieren sich im Rahmen der Exkursion „Nordics“ zum großvolumigen Wohnungsbau in Holzbauweise

An der Exkursion „Nordics“ von Wald und Holz NRW haben in der Zeit vom 11. bis 14. Juni 2024 zwanzig Bauentscheider aus der Wohnungswirtschaft und den Kommunen in Nordrhein-Westfalen teilgenommen. Neben dem ROOTS in Hamburg und dem Marmormolen Kopenhagen bildete das südschwedische Växjö als Holzbaustadt und „Europe`s Greenest City“ einen Schwerpunkt der Exkursion.

Im direkten Austausch mit den örtlichen Entscheidungsträgern konnte durch die Teilnehmenden moderner und urbaner Holzbau in Augenschein genommen und wertvolles Wissen für die Umsetzung von ambitionierten Holzbau-Projekten in Nordrhein-Westfalen generiert werden.

„Wir haben innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Eindrücken und fundierten Informationen zum großvolumigen und mehrgeschossigen Bauen mit Holz gewonnen. Diese alle zu verarbeiten wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen“ beschrieb eine Teilnehmerin Ihr Fazit zur Exkursion „Nordics“.

Holzhochhaus „Roots“ Hamburg HafenCity

Projektvorstellung zum Holzhochhaus „Roots“ durch Dipl.-Ing. Henning Klattenhoff in der Niederlassung der ASSMANN BERATEN+PLANEN GmbH an der Überseebrücke des Hamburger Hafens; Bildquelle: Britta Maaß

Die Tour zum Holzhochhaus „Roots“ in der Hamburger Hafencity bildete die erste Station zur Exkursion Nordics. Die Vorstellung der planerischen und technischen Umsetzung des mit 19 Stockwerken höchsten Holzhochhauses in Deutschland erfolgte durch den verantwortlichen Tragwerksplaner Dipl.-Ing. Henning Klattenhoff, Fachbereichsleiter Holzbauplanung bei der ASSMANN BERATEN+PLANEN GmbH.

Mit der Hamburger Hafencity entsteht auf einem 157 ha großen ehemaligen Hafen- und Industrieareal ein neues Stadtquartier. Die Vergabe von Grundstücken erfolgt über den Anhandgabeprozess und Konzeptausschreibungen. Dabei gelten für die zu errichtenden Gebäude hohe Nachhaltigkeitsstandards. So wurde das Roots mit dem Umweltzeichen der HafenCity der Stufe Platin ausgezeichnet.

Auf einer Bruttogrundfläche (BGF) von 36.200 m² entstehen im Roots 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte Wohnungen. Eine Fläche von insgesamt 4.000 m² wird von der Deutschen Wildtier Stiftung bezogen und ist als Ausstellungsfläche sowie für die Büro- und Gastronomienutzung vorgesehen.

Tragwerk des „Roots“ in Holzhybridbauweise; Bildquelle: Britta Maaß

Das Tragwerk des Hybridgebäudes besteht aus einem Erschließungskern aus Stahlbeton. Gleiches gilt für das Unter- und Erdgeschoss. Alle Wohngeschosse werden in Holzbauweise ausgeführt. Dabei werden die Stützen in Brettschichtholz, die Decken in Brettsperrholzbauweise ausgeführt. Loggien und Wandelemente wurden als 3D-Bauteile mit hoher Passgenauigkeit vorgefertigt. Eine zweite Fassade aus Glas gewährleistet den Brand-, UV- und Feuchteschutz. Die erste bzw. innere Fassade besteht aus Lärchenholz.

Unter dem Motto „Holz Stadt Beton“ verdeutlichte Henning Klattenhoff die Vorteile moderner Holzbausysteme gegenüber Stahlbetonkonstruktionen. Aufgrund der materialspezifischen Eigenschaften beträgt die typische Deckenlast inklusive Nutzlast von Tragwerken in Stahlbeton 820 kg/m², die von vergleichbaren Holzkonstruktionen nur 510 kg/m². Infolge der eingeschränkten Tragfähigkeit des Baugrunds in unmittelbare Nähe zum Hafenbecken würde die Bauhöhe des Roots in Stahlbetonbauweise auf 14 Geschosse begrenzt. Durch das Leichtgewicht des Holztragwerks konnte das Hochhaus jedoch mit 19 Geschossen und einer Höhe von 65 Metern ausgeführt werden.

Kurz vor der Fertigstellung: Das Holzhochhaus „Roots“ am Tage der Besichtigung durch die Teilnehmenden der Exkursion „Nordics“; Bildquelle: Britta Maaß

In Bezug auf den Brandschutz der Holzkonstruktion wurden die Anforderungen R 120 (Tragfähigkeit), E 90 (Raumabschluss) und I 90 (Wärmedämmung) umgesetzt. Im Rahmen des Brandschutzkonzepts erfolgt die Installation von Sprinkleranlagen in Räumen und im Bereich der innenliegenden Fassaden und Balkone.

Bei der Umsetzung des Schallschutzes wurde beim Roots Neuland betreten. Dabei musste insbesondere die Anregung durch die benachbarten Bahnlinien berücksichtigt werden. Die schallschutztechnischen Eigenschaften des Roots wurden vorab an einem Mock-Up getestet. Im Roots konnte so ein R‘ w > 57 dB (Luftschall) und L‘ n,w < 45 dB (Trittschall) realisiert werden.

Auch im Hinblick die Gebrauchstauglichkeit erfüllt das Roots die gesetzlichen Anforderungen. So liegt die Endverformung des Holztragwerks unter dem Wert L/250, die Eigenfrequenz ist im Regelfall größer als 8 Hz.

In Bezug auf die „graue Energie“ in Abhängigkeit von der Materialität des Tragwerks verwies Henning Klattenhoff auf die Benchmarkstudie der DNGB. So beträgt das GWP (Global Warming Potential) von Holz- und Holzhybridgebäuden im Mittel 2,7 kg CO2e, das von mineralischen Massivbauweisen 8,6 kg CO2e.

Holzbau in Hamburg – Hamburgs Holzbaustrategie und Holzbauförderung

Das Bauen mit Holz ist seit der Internationen Bauausstellung (IBA Hamburg 2006 -2013) in der Freien und Hansestadt präsent. So wurde die Hälfe der Gebäude der IBA Hamburg in moderner Holzbauwiese errichtet. Seitdem konnte die Holzverwendung im Bauwesen durch Vernetzung, Förderprogramme und Anpassung der Hamburgischen Bauordnung (HBauO) konsequent weiter vorangebracht werden. Zahlreiche Best-Practice-Beispiele im Bereich des urbanen Holzbaus wurden erfolgreich umgesetzt. Im Zeitraum 2017 bis 2023 ist eine Steigerung der Holzbauquote für Wohngebäude von 5% auf 12% und für Nicht-Wohngebäude von 5% auf 7% zu verzeichnen.

Vorstellung der Hamburger Holzbaustrategie und Holzbauförderung durch Annika Meisner, Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA); Bildquelle: Britta Maaß

Annika Meisner, Baurätin bei der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) der Freien und Hansestadt Hamburg und zuständig für den Bereich nachhaltiges Bauen, Fokus Holzbau, stellte die in 2024 beschlossene Hamburger Holzbaustrategie vor.

Das im Rahmen der Strategie entwickelte „Zielbild Hamburger Holzbau 2030“ betont die sofortige Verfügbarkeit moderner und klimafreundlicher Holzbautechnologien. So soll der Baustoff Holz bis 2030 durch eine steigende Anzahl von Holzbauprojekten einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der grauen Energie des Bauens leisten und für eine besonders hochwertige, umweltschonende und recyclingfähige Bauweise stehen.

Das „Zielbild Hamburger Holzbau 2030“ sieht die Unterstützung von Netzwerken im Bereich der Hochschulen und der Sachverständigen für Qualitätssicherung im Holzbau sowie die Durchführung von Bildungsveranstaltungen durch das HOLZBAU NETZWERK NORD vor. Mit dem IMPULS-Programm zur Qualifizierung werden Veranstaltungen und Seminare zum Bauen mit Holz gefördert.

Zudem ist eine fortlaufende Anpassung des Baurechts vorgesehen. So wurde die Muster-Holzbaurichtlinie MHolzbauRL in 2022 eingeführt, die aktuelle und durch die Bauministerkonferenz noch nicht verabschiedete Neufassung soll ebenfalls umgehend in das Hamburger Baurecht übernommen werden.

Anerkennung der Klimaschutzwirkung durch konstruktiv verbautes Holz: Im Rahmen der aktuellen Holzbau-Förderung wird für Nichtwohngebäude und dem sozialen Wohnungsbau ein Zuschuss in Höhe von 1,20 Euro pro kg verbautem Holz gewährt. Voraussetzung hierfür ist u.a. eine begleitende Qualitätssicherung. Eine Holzbau-Förderung im Bereich des frei-finanzierten Wohnungsbaus ist derzeit in Vorbereitung.

Gleichzeitig betont das „Zielbild Hamburger Holzbau 2030“ die Vorbildwirkung der öffentlichen Hand. So wurde im Hamburgischen Klimaschutzgesetz eine frühzeitige Holzbaueignungsprüfung bei Neubau und Änderung von öffentlichen Gebäuden verankert. Das Gesetz sieht zudem die Berechnung und Optimierung der Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus vor.

Als Projektbeispiel für die Umsetzung dieser Anforderungen stellte Annika Meisner die Sporthalle der Stadteilschule Eidelstedt vor.

Växjö – Europes first Modern Wooden City

Vorstellung der Holzstadt Växjö – Europes first Modern Wooden City im Rahmen von Abendveranstaltung und Workshop durch Pernilla Bodin, Ratsmitglied und Präsidentin des „Sustainable Committee“ der Stadt Växjö (Mitte) sowie Oliva Thim, Växjö Linnaeus Science Park (rechts) und Ass.Prof. Tobias Schauerte von der Linnaeus University (links); Bildquelle: Britta Maaß

Den Auftakt des Besuchs der Holzstadt Växjö bildete eine Abendveranstaltung mit den Akteuren aus der Kommune, dem Växjö Linnaeus Science Park und der Linnaeus University.

Die Vorstellung des Nachhaltigkeitsprogramms der Stadt Växjö auf dem Weg zur ersten modernen Holzstadt in Europa erfolgte durch Pernilla Bodin, Ratsmitglied und Präsidentin des „Sustainable Committee“ der Stadt Växjö. In Bezug auf das Bauen mit Holz als Teil einer nachhaltigen und modernen Stadtentwicklung besteht in Växjö seit langer Zeit ein breiter Konsens. So wurden bereits im Jahr 1996 verbindliche kommunale Klimaschutzziele vereinbart. Weitere Strategien und Meilensteine zur Holzverwendung im Bauwesen werden seitdem konsequent umgesetzt. Den Auftakt für den urbanen Holzbau bildete die Fertigstellung von „Wälludden“, Europas ersten fünfgeschossigen Wohnhäusern in moderner Holzbauweise in den Jahren 1995/96.

Die Universitätsstadt gilt mittlerweile als die grünste Stadt Europas und hält seit Längerem den Titel ,,Europe‘s Greenest City“. Und das nicht ohne Grund: So konnte der CO2-Ausstoß der rund 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Stadtgebiet von Växjö seit den 1990er Jahren um 70 % auf 1,4 Tonnen pro Kopf gesenkt werden. Auch dank des Einsatzes von biogenen Wärmenetzen auf Basis von Waldrestholz.

Mehrgeschossiger Wohnungsbau im Rahmen des Välle Broar Projekts entlang des Trummen-Sees; Bildquelle: Britta Maaß

Der moderne Holzbau hat das Wachstum der Stadtbevölkerung Växjös begleitet. Zwischenzeitlich konnten in verschiedenen Projekten über 1.800 Wohneinheiten als mehrgeschossiger Holzbau sowie Kindergärten, Schulen, Universitätsgebäude, Sporthallen und Bürogebäude realisiert werden. Die Holzbauquote der in Växjö neugebauten und mehrgeschossigen Wohngebäude lag im Zeitraum von 2014 bis 2020 im Durchschnitt bei 50 %. Ein weiteres Referenzprojekt ist das kürzlich in Holzbauweise errichtete Bahnhofs- und Stadthausgebäude mit einer Gesamtfläche von rund 16.400 m².

Im Välle Broar Projekt wurden verschiedene Architekturkonzepte, Typologien und Konstruktionsprinzipien im Bereich des mehrgeschossigen Holzbaus umgesetzt; Bildquelle: Brigitte Atzor

Entscheidend für diesen Erfolg und den Aufbau von Kompetenzen im Bereich des mehrgeschossigen und großvolumigen Holzbaus waren die Zusammenarbeit von Kommune, Linnaeus Universität und Unternehmen. So wurden ab 1997 am Campus Växjö der Linnaeus Universität u.a. die Fachbereiche für Forstwirtschaft, Technische Produktion und Holzbauingenieurwesen eingerichtet, um die Wertschöpfungskette Wald – Holz interdisziplinär weiter voranzubringen und zukunftsfähig aufzustellen. Sitz der neu eingerichteten Fachbereiche mit Instituten, Lehrsälen und Laboren ist das sog. „M-Gebäude“ in Holzhybrid-Bauweise, dass in 2002 vom schwedischen König eröffnet wurde. Studieninhalte und Forschung wurden seitdem in enger Zusammenarbeit mit der Industrie fortlaufend angepasst und erweitert.

Wohnanlage „Biologen“; Bildquelle: Britta Maaß

Der Växjö Linnaeus Science Park ist die Plattform für den Austausch und die Vernetzung von öffentlichen und privaten Bauentscheidern sowie Unternehmen. Gleiches gilt für die Projektentwicklung von neuen Quartieren in der modernen Holzstadt. Oliva Thim, zuständig für die Unternehmensentwicklung im Sektor Forst und Holz sowie Kreislaufwirtschaft, stellte Aufgaben und aktuelle Projekte des in Trägerschaft der Kommune betriebenen Wissenschaftsparks vor.

Teilnehmende der Exkursion „Nordics“ bei der Besichtigung eines der Innenhöfe des Välle Broar Quartiers; Bildquelle: Sandra Pohlmann

Hierzu zählen u.a. das in 2006 gestartete das „Välle Broar“ Projekt, im Rahmen dessen die Bebauung des 15 Hektar großen Areals zwischen Stadtzentrum und Universität durch innovative und ambitionierte Holzbauprojekte umgesetzt wurde. Aktuell erfolgt die Entwicklung des neuen Stadtteils „Framtiden – Bäckaslöv“, wobei Nachhaltigkeit durch moderne Holzbauweise, Zusammenarbeit und Digitalisierung im Fokus der Entwicklung stehen.

Der Gebäudekomplex des Växjö Linnaeus Sciene Park verbindet den Campus der Linnaeus Universität mit den Gebäuden des „Välle Brorar Projekts“ und wurde in den letzten Jahren kontinuierlich auch in Form eines großzügigen Business-Areas erweitert. Beim Aufbau der Kompetenzen im Bereich des Holzbaus sind zudem neue Unternehmen und Arbeitsplätze entstanden.

Eingang in den Business-Area des Växjö Linnaeus Sciene Park, welcher das Bindeglied zwischen dem Campus der Linnaeus Universität mit den Gebäuden des Välle Brorar Projekts bildet; Bildquelle: Britta Maaß

Somit bestehen in Växjö ideale Bedingungen, auch in Form von experimentellen Holzbauten, das mehrgeschossige Bauen mit Holz in einem ganzheitlichen Ansatz weiter voranzubringen. Im Rahmen des „Follow-up Researchs“ werden die fertiggestellten Gebäude auch im laufenden Betrieb weiter durch die Universität Växjö untersucht und begleitet. Växjö bildet so ein europäisch und international bedeutsames Reallabor für den urbanen Holzbau. „Das hierbei generierte Wissen zu teilen ist Ziel des Växjö Linnaeus Sciene Park“, betonte Oliva Thim.

Gruppenbild der Teilnehmenden der Exkursion Nordics im Holzbau-Instiuts der Linnaeus Universität mit Prof. Thomas Baader (Mitte, vordere Reihe) und Ass.Prof. Tobias Schauerte (Mitte, hintere Reihe); Bildquelle: Dr. Stefanie Wieland

Nicht nur bei der Projektentwicklung sind Vernetzung und Kooperation erforderlich. Um die Effizienz und Qualität des modernen Holzbaus bei großvolumigen Bauprojekten zu nutzen bedarf es die Vernetzung aller beteiligten Akteure. „Holzbau ist Kooperation“ betonte Ass.Prof. Tobias Schauerte vom Fachbereich Mechanical Engineering der Linnaeus University im Rahmen der Vorstellung der Projekte.

Prof. Thomas Baader, Leiter des Holzbau-Instituts an der Universität Växjö beschrieb die Herausforderung, beim mehrgeschossigen Holzbau Holzbausysteme und Holzbauprodukte sowie die Ingenieurtechnischen Fähigkeiten zusammen zu führen. Zudem gelte des den modernen Holzbau mit weiteren Materialien zu kombinieren.

Das M-Gebäude, der Växjö Linnaeus Sciene Park und das Quartier Välle Borar konnten am Folgetag im Rahmen eines sechsstündigen Rundgangs mit Begleitung durch Oliva Thim sowie der Professoren Tobias Schauerte und Thomas Baader durch die Teilnehmenden in Augenschein genommen werden.

Marmormolen Kopenhagen

Blick auf „Marmormolen“ im Kopenhagener Stadtteil Nordhavn; Bildquelle: Britta Maaß

Mit Marmormolen entsteht im Kopenhagener Stadtteil Nordhavn ein 8-geschossiger Büro- und Gewerbekomplex, der als Vorzeigeprojekt für die Klimaneutralität nach den UN-Nachhaltigkeitszielen gebaut wird. Mit einer Fläche von 30.000 m² ist Marmormolen eines der größten Holzgebäude Dänemarks. Die Planung und Realisierung erfolgt durch die Henning Larsen Architects.

Im Büro der Henning Larsen Architects in Kopenhagen: Vorstellung der „Building Material Pyramid“ durch Silke Jörgenshaus, Senior Architect bei Henning Larsen Architects. Der Baustoff Holz und weitere nachwachsende Rohstoffe bilden die Basis für ein nachhaltiges Gebäude; Bildquelle: Dr. Stefanie Wieland

Silke Jörgenshaus, Senior Architect bei Henning Larsen Architects in Kopenhagen, beschrieb in Ihrer Einführung die Rolle des Rohstoffes Holz in einem Architekturbüro, das weltweit ambitionierte Bauprojekte umsetzt und sich den Nachhaltigkeitszielen verpflichtet hat. Unter der Headline „PLANT A SEED – Designing with wood and biobased Materials“ hat Henning Larson acht gute Gründe für das Bauen mit Holz formuliert und ein umfassendes Kompendium zum Bauen mit Holz veröffentlicht. Aktuell werden durch das Büro in Europa und Nordamerika mehr als sechzehn ambitionierte und großvolumige Holzbauprojekte umgesetzt. Gemäß dem „Scaling up“ erfolgt dabei der interdisziplinäre Kompetenzaufbau zum Bauen mit Holz vom 250 m² großen Schulgebäude in der ländlichen Gemeinde bis hin zum Logistikcenter mit 169.000 m² Gesamtfläche.

Holzbaustelle Marmormolen: Schließen der Gebäudehülle durch vorgefertigte Glasfassadenelemente; Bildquelle: Britta Maaß

Durch die Konstruktion des Tragwerks mit Brettschichtholzträgern und Deckenelementen aus Brettsperrholz konnten 75% des Tragwerks von Marmormolen in moderner Holzbauweise ausgeführt und der CO2-Furßabruck des ursprünglich in mineralischer Bauweise geplanten Gebäudekomplexes von 498 kg CO2e/m² auf 158 kg CO2e/m² um rund 70% reduziert werden.

Blick von Marmormolen in den Nordhavn von Kopenhagen; Bildquelle: Britta Maaß

Weiterführende Links

Facebook
Twitter
Pinterest
Telegram
WhatsApp
E-Mail