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Kindertagesstätte
Kindertagesstätte
STÄDTEBAU
Die in nur acht Monaten Bauzeit fertig gestellte Campus-Kinderhaus Kita befindet sich auf einem ca.
3.000 qm großen Grundstück. Es grenzt nördlich an den d.velop campus Gescher, einem stetig wachsenden IT-Campus im westlichen Münsterland.
ARCHITEKTUR
Das Raumprogramm der 3-Gruppen Kita wurde in vier Holzboxen aufgeteilt, die von einem ca. 6 m hohen unbeheizten Zwischentrakt von zwei tragenden Wandscheiben und einer ca. 3 m überkragenden Dachplatte zusammengehalten werden.
Man gelangt über den Zwischentrakt in das Gebäude. Hier befinden sich die „Werkstatt“ für die Kinder
und der Bewegungsraum. Der Mehrzweckraum erhält OSB Wand- und Dachoberflächen und Sichtest-
rich. Von hier aus gelangt man in die 3 Gruppenboxen und in die Funktionsbox mit Verwaltungsbereich
und Kochküche. Alle Holzboxen erhalten einen hellen Wandanstrich und einen Linoleumboden.
Die Beleuchtung und Akustikelemente wurden an die Holzbalkendecke angepasst. Die drei Gruppen werden über einen Garderobenbereich in die Gruppenräume erschlossen. Diese sind alle mit einer kleinen Küche ausgestattet. Neben den Schlaf- und Nebenräumen befindet sich in den U3 Bereichen jeweils ein Pflegebereich mit Wickeltisch und Lern WC. Trotz Unterteilung der Funktionen wie Garderobe, Nebenräume und Küche wirken die Räumlichkeiten sehr großzügig, da die Differenzierung einzelner Funktionsbereiche über feste Möbel erfolgte, die die Oberkante der Fensterhöhe aufnehmen. Den U3 Gruppen zwischengelagert ist der Bewegungsraum. Unabhängig von dem Kitabetrieb befindet sich angrenzend an die Holzbox U3 eine Ferienbetreuung mit eigener Aussenspielfläche.
FARBKONZEPT
Form und Materialien der architektonischen Planung und die Inhalte des pädagogischen
Konzepts bilden den Ausgangspunkt für den Innenraum-Entwurf von Dorothea Geyer.
Alle Farben und Materialien sind ohne atmosphärische Brüche aufeinander abgestimmt:
Vom Bodenbelag über die Möbel, Fliesen, textile Spielbausteine, Kissen, Vorhänge bis hin
zur Bettwäsche.
Es entsteht ein harmonisches Ganzes, dessen Einzelkomponenten nicht zu benennen sind.
Wichtig ist es der Künstlerin – auch im Sinne des pädagogischen Ansatzes – keine lauten
farblichen Vorgaben zu machen, die die Phantasie und Gestaltungsfreiheit der kleinen
BewohnerInnen und ihres Betreuungs-Teams einschränken: Die Farbtöne des Entwurfs
sind zurückhaltend und auch in der umgebenden Natur zu finden.
ENERGIE- UND RESSOURCENSCHONENDES PLANEN / BAUEN
Das nach KFW-55-Standard errichtete Gebäude wurde vollständig in Holzbausystem errichtet.
Die Boxen wurden als Holzrahmenbauweise vorgefertigt und inkl. Lärchenverschalung zur Baustelle transportiert und aufgestellt. Diese Vorgehensweise ermöglichte eine Optimierung der Bauzeit. Der Mittelteil wird durch zwei Wandscheiben getragen. Diese bestehen aus massiven Magnumboard Wänden. Die zwei transparenten Kopfwände, ausgebildet als Pfosten Riegel Konstruktion, ermöglichen einen Durchblick auf das hinten anschliessende Regenrückhaltebecken. Das ca. 3 m in allen Richtungen freitragende Dach wurde als Hohlkastendecke ausgeführt.
Die elektrisch angetriebene Luft-Wasser Wärmepumpe steht außerhalb des Gebäudes im Nebengebäude.
Die Räume werden über eine Fußbodenheizung mit Einzelraumregelungen erwärmt.
Das Gebäude wird natürlich belüftet. Außenliegende Raffestores dienen dem Sonnenschutz und der Verschattung der Aufenthaltsräume.
PÄDAGOGISCHES KONZEPT
Grundlage der pädagogischen Arbeit wird das „Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern“
(Kinderbildungsgesetz NRW- KiBiz) zugrunde gelegt.
Das „campus-Kinderhaus“ soll Kindern im Alter von 10 Monaten bis 6 Jahren als ein Lebens- und Lern-
raum dienen, in dem sich Kinder und Erwachsene auf den Weg begeben, um gemeinsam und im Miteinander wachsen zu können.
Ausgerichtet an den Lebenssituationen der Kinder und ihrem natürlichen Bewegungsdrang, orientieren
wir uns auch an der Kleinkindpädagogik Emmi Piklers und der Pädagogik von Maria Montessori.
LEBENSSITUATION DER KINDER
Das Wesen des Kindes ist geprägt von genetischen Vorgaben, Reifungsprozessen, seinen zurückliegenden Erfahrungen, Erfahrungen in der Familie und der Tageseinrichtung: Es ergeben sich eine Vielzahl von Interessen, Bedürfnissen und Anforderungen, denen ein Kind täglich ausgesetzt ist und die von ihm bewältigt werden müssen. Neben der zugewandten Haltung der ErzieherIn und ihrer Kompetenz, ist die „vorbereitete Umgebung“, mit einer entsprechenden Materialauswahl dabei sehr wichtig. Orientiert an Beobachtungen der Kinder werden auch Lebensthemen der Kinder aufgegriffen und als Projekte angeboten.
Ein Projektthema der Kinder könnte sein: „Als ich einmal krank war...“.
Nachdem wir bei den Kindern immer wieder beobachten und hören, wie ergriffen sie von Schmerzerfah-
rungen, Arztbesuchen und auch Krankenhauserlebnissen sind, entscheiden wir uns ihnen Angebote mit
entsprechendem Rollenspielmaterial, Bilderbüchern, evtl. dem Einrichten einer Arztpraxis, eines Kran-
kenhauses und „Gesundheitspfl egemaßnahmen“ zu machen. So können wir den Kindern Gelegenheiten
geben, sich noch einmal spielerisch mit dem auseinander zu setzen, was sie erlebt haben und Hilfe zur
Bearbeitung zu bekommen.
d.velop family gGmbH
BOCK NEUHAUS PARTNER, Coesfeld
Tenhumberg Objektbau gGmbH, Vreden
Gescher, Deutschland
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