Ein Haus für Kinder mit Müttern oder Vätern

Ein vorbildliches Referenzprojekt für das nachhaltige und klimafreundliche Bauen mit Holz in NRW ist das Mutter-Kind-Haus in Hürth. In der Einrichtung des Sozialdienstes katholischer Frauen Rhein-Erft-Kreis e. V. finden zehn Mütter oder Väter mit ihren Kindern eine Heimat auf Zeit. Die moderne Holzbauweise bot eine ausgezeichnete Lösung für die beengte Lage im historischen Ortskern von Hürth und ermöglichte zudem die Anpassung des Gebäudes an die vorhandene Bebauung.

Junge Familien wohnen in zehn Appartements und werden hier 24 Stunden betreut. Im Sockelgeschoss ist die Kinderbetreuung untergebracht mit direktem Zugang zum Garten. Den Gebäudekern bilden die zweigeschossig angelegten Gemeinschaftsräume, die eine innere Sicht- und Hörbeziehung zwischen dem Erd- und Obergeschoss schaffen. Die Herausforderung des Projektes bestand darin, im historischen Pfarrgarten ein Gebäude zu errichten, welches das definierte Raumprogramm der Einrichtung realisiert. Dies gelang mit einer zentimetergenauen Planung in Holzbauweise: Hinter der Holzfassade aus heimischer Douglasie mit farbigen Laibungen verbirgt sich ein Außenwandaufbau, der optimale Wärmedämmung bietet. Installationen für Wasser, Wärme und Elektrik werden in den Fußbodenaufbauten geführt. Solarthermie stellt vorgewärmtes Wasser für Duschen und Waschmaschinen zur Verfügung und wird zur Unterstützung der Fußbodenheizung genutzt. Einzelraumlüfter steuern den notwendigen Luftwechsel. Es wurde viel Wert auf den Einsatz nachhaltiger Materialien und das Farbkonzept gelegt. Gestalterische Details regen die Kleinkinder in ihrem Entdeckungsdrang an, schaffen einen behaglichen Charakter und sorgen für ausreichende Sicherheit. Eine gute Raumakustik durch absorbierende Flächen zwischen den sichtbaren Holzbalken der Decke fördert die sprachliche Entwicklung der Kinder.