Projektbeschreibung
Das Bauen im Bestand hat einen wesentlichen Stellenwert im deutschen Baugeschehen. Sanierungs- und Umbaumaßnahmen eröffnen zahlreiche Möglichkeiten, das Bestandsgebäude zu optimieren. So gelingt es mitunter, die Qualitäten eines Neubaus zu erzeugen – in funktionaler, technischer und gestalterischer Hinsicht. Ein Beispiel dafür ist das Studentenwohnheim Tiegelstraße in Essen: Das Gebäude wurde um ein Staffelgeschoss erhöht, welches als reine Holzkonstruktion auf den Bestandsbau aufgesetzt wurde.
Direkt am Essener Campus, in einer Grünanlage gegenüber dem Audimax, entstand aus einem ehemaligen Gemeindezentrum unter Berücksichtigung von Erkenntnissen des energie- und ressourcenschonenden Bauens ein neues Zuhause für 36 Studierende. Das 1958 errichtete und langjährig leer stehende Gemeindehaus wurde in Holzbauweise um ein Staffelgeschoss zu einem dreigeschossigen Gebäude aufgestockt. Die neu gedämmten Außenwände erhielten eine Vorhangfassade mit großformatigen Fassadenplatten, die sich mit bodentiefen Fenstern im Fassadenbild abwechseln. Die umlaufenden Laubengänge wurden mit einer zweiten leichten Außenhaut aus horizontalen Holzlamellen umhüllt. Diese
durchlässige Konstruktion ermöglicht sowohl Ausblicke in die von hohen Bäumen bewachsene Umgebung als auch die gestalterische Einbindung des neuen Appartementhauses in das grüne Umfeld. Gleichzeitig bieten die Lamellen Schutz vor Sonneneinstrahlung und schaffen mehr Privatsphäre für die Bewohner.