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Nachhaltig Bauen mit Buchenholz – Neues Bürogebäude im Stöckerhof aus Baubuche
Beim Hausbau denkt jeder direkt an Nadelholz, aus dem traditionell Dachstühle und Holzhäuser gebaut werden. Aber es geht auch anders: Aus heimischem Buchenholz kann man ebenso Häuser bauen.
Hier gilt gleichermaßen: Langfristig verwendetes Holz im Bau ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz, weil energieaufwendige Baustoffe eingespart und CO₂ im Holz gespeichert wird. Unser heimischer, nachwachsender Rohstoff ist die Grundlage für ökologisches Bauen.
Auf Wunsch des Landesbetriebs Wald und Holz NRW ist in der unter Ensembelschutz stehenden Hofanlage des Forsthauses Stöckerhof ein kleiner Verwaltungsbau aus Holz entstanden. Im Gebäude sind rund 20 m³ Holz verbaut und damit etwa 20 Tonnen CO₂ dauerhaft gebunden.
Das eingeschossige Gebäude mit Pultdach setzt sich durch eine Brandwand aus Sichtbeton, große Fenster- und unbehandelte Holzflächen klar gegen den bestehenden Klinkerbau ab. Da Laubholz in Zukunft ein immer größerer Stellenwert als Bauholz zukommen wird und das Siebengebirge zu einem großen Teil aus bewirtschaftetem Buchenwald besteht, sollte bei diesem Projekt Buche als Konstruktionsholz genutzt werden. So entstand ein Gebäude dessen Tragkonstruktion fast ausschließlich aus dem neuen Produkt Baubuche besteht.
Alle Innenwände und auch die Decke zur Galerie und Dachboden sind aus den 60 mm starken statisch tragenden schichtverleimten Platten gefertigt. Deren Maserung, Asteinschlüsse und Furnierstöße ergeben eine lebendige Wandtextur. Schnittreste des Materials wurden als Türblätter und Treppenstufen eingesetzt. Auch bei der Pfosten-Riegelkonstruktion hinter der vorgehängten Eichenfensterfront und als Pfetten des Daches wurden Baubuchträgern nach statischen Erfordernissen verwendet. Die Außenfassade ist neben den großen Fensterflächen durch Wandverkleidungen aus gespaltenen Buchenschindeln (Süd- und Ostfassade) und einer Bodendeckelschalung (Rückseite) aus Douglasie geprägt.
Das kleine Gebäude fügt sich unauffällig in die Hofanlage und den schönen alten Baumbestand ein und zeigt seine Besonderheit nur dem genauen Betrachter.
Die nachhaltige Nutzungsmöglichkeit von Buchenholz liegt im Forstamt Rhein-Sieg-Erft bei fünfzigtausend Kubikmetern im Jahr. Dieser wird bei weitem nicht genutzt. Natürlich bleiben Tot- und Altholzbuchen in ausreichendem Umfang stehen. Die Nutzung erfolgt unter Berücksichtigung der Naturschutz- und Erholungsfunktion. Die Dynamik der Waldentwicklung wird durch die einzelstammweise Entnahme angeregt. Die natürliche Verjüngung und vorhandene Mischbaumarten werden gefördert. Die mit der Entnahme verbundene lokale Auflichtung des Kronendaches sorgt zudem für lichte Stellen, an denen lichtliebende Arten überleben können. Die Artenvielfalt wird dadurch gefördert und der Wald wird abwechslungsreicher für die Besucher.
Wald und Holz NRW
Anette Hertner, Büro Beisel, Königswinter
Anton Holzbau GmbH, Morbach-Bischofsdhron
Königswinter, Deutschland
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